Die GlobaLE `24 findet voraussichtlich vom 01. August bis zum 20. September 2024 statt. Hier stellen wir in Kürze nach und nach das diesjährige Programm ein. Die Filme beginnen jeweils sobald die Lichtverhältnisse es zulassen (Anfang August nicht vor 21 Uhr, – später im August geht’s 20 Uhr los). Teilweise finden vorab bereits Vorträge und Gespräche statt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Dennoch bitten wir um Spenden.
Kommende Veranstaltungen
There are no events to displayVergangene Veranstaltungen
Wer weiß, wohin?
Spielfilm, Libanon 2012, Regie: Nadine Labaki, arabisch mit deutschen Untertiteln.
Ein staubiges Kaff irgendwo im Libanon. Schon ewig leben Christen und Moslems hier Tür an Tür nebeneinander und genauso lange kommt es auch immer wieder zu Konflikten, vor allem zwischen den Männern. Den Grund für das idiotische Hauen und Stechen wissen sie meist selbst nicht mehr so genau – und davon haben ihre Frauen endgültig die Nase voll! Was aber tun? Da Testosteron das Einsichtsvermögen stark herabzusetzen scheint, ist mit weiblicher Logik nicht viel auszurichten. Und so hecken die Dörflerinnen gemeinsam allerhand unorthodoxe Aktionen aus, in denen der einzige Fernseher des Dorfes, eine ukrainische Table-Dance-Truppe und selbstgebackene Haschkekse tragende Rollen spielen. Fantasie und Entschlossenheit des konspirativen Treibens kennen bald kaum noch Grenzen und zeigen durchaus ihre Wirkung…
Vielleicht interessiert der Film auch arabisch-sprachige Menschen. Wir zeigen den Film im original, deshalb hier der Verweis auf eine arabisch-sprachige Besprechung des Films.Capitaine Thomas Sankara
Dokumentarfilm, Schweiz 2012, Regie: Christophe Cupelin, französisch mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit Hamado Dipama vom Arbeitskreis Panafrikanismus e.V.
Burkina Faso belegt heute wieder einen der allerletzten Plätze des Human-Developement-Index. Doch so arm war es nicht immer.
Vor 40 Jahren, am 4. August 1983, übernahm nach der erfolgreichen August-Revolution, der junge Thomas Sankara das Amt des Präsidenten. Seine Regierung verfolgte humane, demokratische und sozialistische Werte, versuchte Wirtschaft und Gesellschaft zu transformieren und das Erbe der französischen Kolonialherrschaft abzuschütteln. 1987, nach nur wenigen Jahren sozialistischen Aufbaus, versorgte das Land sich vollständig selbst mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Die Analphabetisierungsrate sank stetig und Seuchen wie Meningitis, Gelbfieber und Masern wurden mit Impfungen erfolgreich bekämpft. Das Annehmen ausländischer Entwicklungshilfe war verpöhnt und ausgedehnte Aufforstungskampagnen gegen die Ausbreitung der Sahara liefen. Einen hohen Stellenwert genossen Frauenrechte – nicht nur auf dem Papier: weibliche Genitalverstümmelungen und Zwangsehen waren verboten und die Verbote wurden eingehalten. Frauen waren in allen Lebensbereichen gleichgestellt. So gab es, ganz selbstverständlich, weibliche Minister, Offiziere und Polizisten. In seiner Regierung befanden sich so viele Frauen wie nie zuvor in einem afrikanischen Staat.
Die Politik stellte die Eigentumsfrage in den Mittelpunkt und war ausgerichtet auf den Kampf gegen Hunger und Korruption, die Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsversorgung sowie auf Wiederaufforstung. Die Feudalherrschaft lokaler Adliger war überwunden und der Einfluss der Kolonialmächte wurde schrittweise zurückgedrängt. All diese Erfolge sind aufs Engste mit dem Namen Thomas Sankara verbunden. Auch wenn die rigorose Durchsetzung der Reformen kritisiert werden kann, sind seine Errungenschaften unbestreitbar. Sie zeigen, dass eine Entwicklung hin zu Wohlstand und wirtschaftlicher Unabhängigkeit auch für ein bis dahin unterdrücktes und ausgebeutetes Land aus eigener Kraft sehr wohl möglich ist. Sankaras gewaltsamer Tod, welcher auf die ehem. Kolonialmacht Frankreich zurückgeht, hat sehr zu seinem Mythos beigetragen. Heute versinnbildlicht er noch immer die Hoffnung eines ganzen Kontinents...
Pressestimmen:
"Ein Film, wie ein Faustschlag." Tribune de Genève
"Brutal und bewegend." Le Monde
Deadly Dust - Todesstaub
BRD, 2007, Regie: Frieder Wagner, dt und original mit deutschen UT. Gespräch mit Vertretern des Leipziger Antikriegsforums. Gemeinsame Veranstaltung der GlobaLE und dem Leipziger Antikriegsforum anlässlich des internationalen Hiroshima und Nagasaki Gedenktages.
Die Dokumentation von Frieder Wagner erzählt von einem Kriegsverbrechen: dem Einsatz der Uranmunition im Irak, im Bosnienkrieg und im Kosovo. Diese Wunderwaffe der Alliierten durchdringt einen feindlichen Panzer wie ein Messer die Butter. Dabei verbrennt das radioaktive Uran, das zudem hochgiftig ist und eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren hat, zu winzigsten Nanopartikeln. Eingeatmet können sie tödliche Krebstumoren verursachen und den genetischen Code aller Lebewesen für viele Generationen deformieren. In den betroffenen Ländern sind dadurch inzwischen ganze Regionen unbewohnbar geworden.
Der deutsche Tropenarzt und Epidemiologe Dr. Siegwart-Horst Günther machte nach dem Golfkrieg 1991 als erster auf die verheerenden Folgen von solchen Urangeschossen aufmerksam und wurde dafür in Deutschland diskreditiert und verfolgt. Der Film begleitet ihn und seine amerikanischen Kollegen bei ihren Untersuchungen im Kosovo, in Bosnien und im Irak. Überall dort hatten amerikanische Truppen die gefährliche Uran-Munition eingesetzt.
Der Film zeigt bislang wenig bekannte Langzeitfolgen unter denen besonders die Kinder in den Kriegsgebieten zu leiden haben. Nach Ende des jüngsten Irak-Krieges entdeckten die Experten in der Umgebung von Basra kontaminierte Kriegsschauplätze, deren radioaktive Verseuchung die natürliche Erdstrahlung um das 20’000-Fache übertrifft. Trotz Wissens über die Folgen wird auch in heutigen Kriegen nach wie vor Uranmunition eingesetzt.
Mehr Informationen u.a.:
* Internationale Koalition zur Ächtung von Uranwaffen (ICBUW)
* Hier ein aktuelles Interview mit dem Filmemacher Frieder Wagner vom Juni 2023 anlässlich der angekündigten Lieferungen von Uranmunition an die Ukraine.
* Atomwaffenfrei
* Hiroshima und Nagasaki Gedenktag
El Entusiasmo
Dokumentarfilm, Spanien 2018, Regie: Luis E. Herrero, spanisch/katalanisch mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit der Aktivistin Sara Méndez und dem Zeitzeugen Felipe Orobón, der während der Transición in der Gewerkschaft CNT aktiv war.
1975 starb Francisco Franco. Der Tod des Diktators machte in Spanien den Weg frei für eine aufbegehrende Jugend, die vieles nachzuholen hatte. Aber auch die exilierten Kämpfer aus dem Spanischen Bürgerkrieg kehrten zurück. In dieser Phase der sogenannten Transición, dem Übergang von der Diktatur zur bürgerlichen Demokratie, schien alles möglich – selbst der Traum, die Revolution von 1936 zu beenden.
Der Film legt den Fokus auf einen der erbittertsten Gegner Francos: die Anarchisten und Syndikalisten. Ihre zentrale Organisation, die 1910 gegründete Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajodie (CNT), welche mit rund 2 Millionen Mitgliedern eine der wichtigsten Protagonisten des Widerstandes gegen die Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg war, wurde nach dem Sieg Francos 1939 zerschlagen. Sie reorganisierte ihren Widerstand gegen den Franquismus im Untergrund und im Exil. Nach dem Tod Francos formierte sie sich ab 1976 erneut, wurde kurzzeitig auch wieder zu einer Massenbewegung, konnte allerdings nie an ihre vorherige Bedeutung anknüpfen...
Das andere Leben
Dokumentarfilm, BRD 2020, Regie: KO-Filmkooperative Berlin/Jena/Leipzig, deutsch mit englischen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch u.a. mit den Filmemachern von der Kommunistischen Organisation.
Die DDR war als sozialistischer Staat die real existierende Alternative zu Armut, Vereinzelung und Krieg. Kaum war die DDR von der BRD angeschlossen worden, führte Deutschland wieder Krieg. Dem Krieg gegen Jugoslawien folgten der Afghanistankrieg sowie weitere Bundeswehreinsätze in Mali, Kongo, Somalia etc. 2022 rief Kanzler Scholz mit der „Zeitenwende“ ein massives Aufrüstungsprogramm der Bundeswehr aus.
Im Film geben elf Interviewpartner aus der Sicht ihrer Lebensgeschichte Einblick in die Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik. Polytechnischer Unterricht, Gesundheitsversorgung, Mitbestimmung, Arbeitsbrigade und Kalter Krieg – Alltagsleben und Geschichte der DDR erscheinen in einem neuen Licht, angesichts einer ansonsten einseitigen, meist negativen Darstellung. Die Geschichte des ersten sozialistischen deutschen Staates ist voll von Erfahrungen, die auch Antworten auf die sozialen und ökonomischen Probleme der Gegenwart geben können.
Wir wollen in der Diskussion darüber sprechen, wie das Ende der DDR mit dem deutschen Kriegskurs zusammenhängt und welche Perspektiven sich für den Kampf gegen Krieg, Aufrüstung und Sozialabbau ergeben.
Kulturabend: Peter Hacks und die Dissidenten
Lesung, Feierabendbier und Gespräche.
Peter Hacks begründete in den 1960er Jahren die "sozialistische Klassik" und gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker der Deutschen Demokratischen Republik. Er war Dramatiker, Lyriker, Erzähler, Essayist und Kommunist.
Er übersiedelte 1955 von München in die DDR; wo er ab 1960 als Theaterdichter am Deutschen Theater in Berlin und seit 1963 als freier Schriftsteller arbeitete. Er schrieb Dramen, meist in Versen, deren Stoffe der DDR-Gegenwart, der Geschichte oder dem Mythos entnommen sind und in denen er, auf Grund sozialistischer Zielsetzung, den Stil eines "klassischen Realismus" entwickelt. Seine Bearbeitungen alter Bühnenwerke wollte er nicht als Aktualisierungen, sondern als Vervollkommnungen der Vorlage verstanden haben. Für Kinder schrieb Hacks Gedichte, Erzählungen, Bilderbücher und Dramen.
"Hacks gehört nicht zu den Schriftstellern, die Gruppen bilden. Er steht zu seinen Freunden und Ansichten. Wenn beide sich sehr voneinander entfernen, bleibt er bei seinen Ansichten." Wolfgang Kohlhaase
Ernst Busch - Sänger, Schauspieler, Kommunist
Dokumentarfilm, Auszüge aus „Das Faß der Pandora“ und „In Spanien“, DDR 1981/1982 Regie: Konrad Wolf u.a., dt. Vorab Gespräch u.a. mit dem Leipziger Arbeiterliederchor.
Der Film kommentiert die Lieder von Ernst Busch rund um die Ereignisse im Jahr 1935: mit der Einführung der Wehrpflicht, des Arbeitsdienstes, dem Beginn der militärischen Aufrüstung und schließlich mit der Verabschiedung der Nürnberger Rassengesetze werden die Grundsteine für den Zweiten Weltkrieg und für die Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland gelegt.
Im zweiten Teil des Abends wird es um Buschs Zeit in Spanien während des Bürgerkrieges 1936 - 1939 gehen, wobei auch ehemalige Spanienkämpfer zu Wort kommen. Busch sang unter anderem für die Internationalen Brigaden und die Soldaten der republikanischen Armee.
Epicentro
Dokumentarfilm, Kuba, Österreich 2021, Regie: Hubert Sauper, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch u.a. mit Aktivisten der Kampagne Unblock Cuba.
Der Dokumentarfilm ist ein eindringliches Porträt des „utopischen“ Kuba und seiner unnachgiebigen Bevölkerung. Ausgehend von der Explosion des amerikanischen Schlachtschiffes USS Maine 1898 im Hafen von Havanna, welche zum Mitauslöser des Krieges zwischen den USA und Spanien wurde, unternimmt der Film eine Reise durch Geschichte und Gegenwart Kubas.
Die USA sanktionieren und behindern die Entwicklung Kubas seit über 60 Jahren mit einer massiven Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade. Seit Jahren engagieren sich Menschen weltweit für ein Ende der Sanktionen und Blockade.
Jedes Jahr wird anlässlich der UNO-Vollversammlung im Herbst in New York über eine Resolution abgestimmt, welche die Aufhebung der von den USA gegen die Insel verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade fordert. Seit Jahren wird sie von der überwiegenden Mehrheit angenommen, bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen.
Mehr Informationen dazu u.a. hier:
- Kampagne Unblock Cuba.
- Nachrichten und Analysen aus Lateinamerika.
- Proyecto Tamara Bunke.
Io sto con la sposa - An der Seite der Braut
Italien 2014, Regie: Antonio Augugliaro, Gabriele Del Grande, Khaled Soliman Al Nassiry, ital./arab./engl. m. deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit Gabriele Del Grande.
Der Film erzählt die wahre Geschichte von fünf geflüchteten Menschen, wie sie die Geschichte vieler an den europäischen Außengrenzen ist – bis diese nach Mailand kommen und beschließen, ihre Geschichte selbst zu schreiben. Eine 3.000 km lange Reise von Mailand nach Stockholm. Fünf syrische und palästinensische Geflüchtete, die mit einer inszenierten Hochzeit fünf europäische Grenzen „illegal“ überschreiten. Drei Filmemacher, die sich der Beihilfe zur illegalen Grenzüberschreitung strafbar machen. 100.000 Euro Crowdfundingunterstützung. Dauerhaft ausverkaufte Kinosäle in vielen italienischen Großstädten. Eine Geschichte über die Flucht erzählt durch die Geflüchteten.
Schutzsuchende aus Syrien, die in den Erstaufnahmestaaten unter Not und Perspektivlosigkeit leiden, sehen sich mehr und mehr gezwungen, die gefährliche Flucht über das Mittelmeer nach Europa zu riskieren. Doch überleben sie die Überfahrt nach Italien, bleiben sie dort sich selbst überlassen, viele landen obdachlos auf der Straße. In andere EU-Staaten weiterziehen dürfen sie nicht, selbst wenn sie dort Verwandte oder Freundinnen und Freunde haben. Antonio Augugliaro, Gabriele del Grande und Khaled Soliman al Nassiry haben Betroffene in Italien kennengelernt – und sich entschieden, ihnen weiterzuhelfen.
Auf emotional berührende, humorvolle aber auf keinen Fall verharmlosende Weise wird der Kern der so genannten Dublin-Verordnungen aufgegriffen und sehr anschaulich verdeutlicht, wie Geflüchteten und Asylsuchenden eine selbstbestimmte Wahl ihres Aufenthaltsortes verwehrt wird.
„Wir wollen unsere Freunde nicht als Opfer zeigen, sondern als handelnde Personen, die versuchen, an ihrer Situation etwas zu ändern“ , so Gabriele del Grande.
Eat The Rich
Spielfilm, GB 1987, Regie: Peter Richardson, deutsche Fassung. Auf dem Flyer steht noch "original mit dt. Untertiteln". Leider gibt es da technische Probleme weshalb wir entschieden haben die deutsche Fassung zu zeigen und bitten um euer Verständnis.
Der Kellner Alex hat einen Job im Nobelrestaurant "Bastards" - doch leider landet er nach kurzer Zeit auf der Straße. Wütend und frustriert scharrt er eine Gruppe Gleichgesinnter um sich und macht sich auf, das Restaurant zu übernehmen - bewaffnet mit Pfeil und Bogen. Fortan heißt das Nobelrestaurant "Eat the Rich" und der Name ist Programm...
Eine explosive Satire über die Rebellion einer Gruppe junger Menschen gegen die Unterdrückung durch die reiche Oberschicht. Mit anarchischem Humor und bissigen Dialogen entlarvt der Film die Absurdität der Klassengesellschaft und die Gier der Reichen.
Ein Film, der zum Lachen bringt, während er gleichzeitig die Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft aufs Korn nimmt und zum Nachdenken anregt. An dem Abend gibt es außerdem Leckeres vom Grill!
Not Just Your Picture
BRD 2020, Regie: Anne Paq and Dror Dayan, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit Ramsy Kilani, einem der Protagonisten des Films.
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte zweier junger deutsch-palästinensischer Geschwister, Ramsy und Layla Kilani, deren Leben eines frühen Morgens im Sommer 2014 zerstört wurde, als ihr Vater Ibrahim zusammen mit seiner zweiten Frau und ihren fünf kleinen Kindern durch einen israelischen Luftangriff während der Angriffe auf Gaza getötet wurde.
Die beiden geraten in einen beschleunigten Prozess der Politisierung und Wiederentdeckung ihrer palästinensischen Wurzeln und kämpfen darum, Gerechtigkeit für ihre Familie zu finden. Gleichzeitig versuchen sie, eine politische Realität zu verstehen, die solche Gräueltaten nicht nur zulässt, sondern sogar versucht, jede Kritik daran zum Schweigen zu bringen.
Sacco und Vanzetti
USA 2006, Regie: Peter Miller, original mit deutschen Untertiteln. Mit Gespräch u.a. mit Ika Audano.
Erzählt wird die Geschichte der beiden italienischen Migranten und Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti, die 1920 in den USA wegen Mordes angeklagt und – nach einem voreingenommenen und fragwürdigen von politischen und rassistischen Vorurteilen geprägten Prozess – am 23. August 1927 in Boston hingerichtet wurden. Ihr Leidensweg wurde zum Symbol für den bigotten und intoleranten Umgang mit Migranten und Dissidenten in den USA. Millionen Menschen auf dem gesamten Globus protestierten seinerzeit für Ihre Sache und gegen Klassenjustiz und Rassismus.
Im Film werden Sacco und Vanzettis Gefängnisschriften (gelesen von John Turturro und Tony Shalhoub) und Interviews – u.a. mit Howard Zinn, Arlo Guthrie und Studs Terkel – mit den Spuren, die sie in Kunst und Musik hinterließen, und historischem Filmmaterial verwoben. Durch die Geschichte von Sacco und Vanzetti wird dem Publikum eine universelle und sehr zeitgenössische Erzählung von staatlicher Ungerechtigkeit und menschlicher Widerstandskraft präsentiert. Und rund 100 Jahre später, in Zeiten, in denen bürgerliche Freiheiten und Rechte von Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft und Abstammung oder ihre politischen Gesinnung nach wie vor immer wieder unter Beschuss sind, wirkt ihre Geschichte noch immer nach.
Lumumba
Spielfilm, Frankreich/Belgien/Haiti/BRD 2000, Regie: Raoul Peck, original mit deutschen Untertiteln. Gespräch mit Dr. Théophile Vissiennon, u.a. Autor des Buchs Mafiafrika.
Auf der Berliner Konferenz von 1885 teilten die europäischen Machthaber den afrikanischen Kontinent unter sich auf. Der Kongo wurde zum persönlichen Eigentum des Königs Leopold II. von Belgien. Am 30. Juni 1960 wurde der noch junge Patrice Lumumba der erste Regierungschef in einem neuen, so genannt unabhängig gewordenen Staat. Zwei Monate sollte er in seinem Amt bleiben, bis er mit tatkräftiger Unterstützung aus den USA und aus Europa verschleppt und ermordet wurde. Lumumba hatte geplant, die wirtschaftliche Abhängigkeit des Kongos zu bekämpfen, während westliche Staaten an der Ausbeutung der Rohstoffe wie Uran, Kupfer, Gold, Zinn, Kobalt, Diamanten, Mangan und Zink interessiert waren. Lumumba wurde nach schwerer Folterung ohne Gerichtsverhandlung erschossen. An seiner statt wollte man lieber eine Marionette, und so wurde Joseph Mobutu bar jeglicher Erfahrung ins Amt gehoben.
Die Geschichte von Patrice Lumumba ist die Geschichte einer der wichtigsten Figuren der schwarzafrikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Raoul Peck, der als Jugendlicher selbst im Kongo gelebt hatte und auch einen Dokumentarfilm zu Lumumba drehte, erzählt sie uns mit der großen Geste des Dokudramas. Ein Lehrstück darüber, wie die so genannt zivilisierte Welt mit Regionen umspringt, die sie in die so genannte Unabhängigkeit entlässt.
Lumumbas Kampf für die Unabhängigkeit diente als Inspiration für antikoloniale Bewegungen nicht nur in Afrika, sondern weltweit. Die Geschichte ist ein Schlüssel für das Verständnis der politischen Wirren und der wirtschaftlichen Interessen im heutigen Kongo.
"Das Schicksal von Patrice Lumumba wirkt bis heute nach wie eine Prophezeiung. In Afrika und in Europa zeigt sich Tag für Tag, dass die Gewinn- und Machtansprüche an die Dekolonialisierung nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Nur die Methoden haben sich geändert. Was meint Unabhängigkeit in einer Welt, in der ökonomische und militärische Blöcke einander konfrontieren? Was bedeuten Demokratie, Einheit, Nation, Recht und Gesetz, wenn Konflikte zwischen Menschen und ethnischen Gruppen die öffentlichen Debatten ersetzt haben, in der Absicht Interessenskonflikte zu verbergen?(..)" Raoul Peck
Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?
Spielfilm, Dtl. 1932, Regie: Slatan Dudow, deutsch. Vor dem Film Vorstellung des Vereins Akuhanya e.V. - sauberes Wasser für Mosambik durch Jerry Fulau.
Berlin 1931. Der Film erzählt die Geschichte der Arbeiterfamilie Bönicke, die während der Weltwirtschaftskrise aus ihrer Wohnung vertrieben wird und in die Gartenkolonie »Kuhle Wampe« im Osten Berlins zieht.
Die zentrale Szene des Films spielt während einer S-Bahnfahrt. Die Vernichtung von Lebensmitteln aus ökonomischen Gründen (wie es auch heute noch üblich ist), gibt Anlass zur Diskussion und wirft die Frage auf: Die Ordnung aufrechterhalten – oder die neue Gesellschaft aufbauen?
Bertolt Brechts Handschrift, der zusammen mit Ernst Ottwald für das Drehbuch verantwortlich war, ist deutlich zu erkennen. Der Film gilt als einer der ersten Filme des proletarischen Kinos und wurde zur Fertigstellung zunächst verboten, mit Kürzungen schließlich freigegeben und 1933 verboten die Faschisten den Film endgültig. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt der Film bis 1958 als verschollen, danach war er in der DDR wieder zu sehen. Heute gilt er als ein Meilenstein des politischen Kinos.
The Last Seed
Südafrika, Tansania, BRD 2023, Regie: Andréa Gema, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Diskussion mit Refiloe Joala Institute for Poverty, Land and Agrarian Studies sowie dem Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Johannisburg und Jürgen Maier vom Forum Umwelt und Entwicklung.
Der Dokumentarfilm zeigt, wie das Erbe und die Zukunft der afrikanischen Landwirtschaft bedroht sind. Im Mittelpunkt des Films stehen Auseinandersetzungen um die Kontrolle von Saatgut. Afrikanische Experten und kleinbäuerliche Erzeuger zeigen, wie sie versuchen das Saatgut vor den zerstörerischen Praktiken der Konzerne zu retten und die Ernährungssysteme zu transformieren.
Bauern und Bäuerinnen aus dem Senegal, Südafrika und Tansania berichten über die Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit ihrer landwirtschaftlichen Praktiken und teilen Weisheiten, die es wert sind, entdeckt zu werden.
Mehr Informationen u.a.:
* Broschüre als pdf: Falsche Versprechen - Die Allianz für eine grüne Revolution in Afrika
* Analyse der Anfang des Jahres 2021 veröffentlichten AGRA-eigenen Evaluierungen aus den Jahren 2019/2020 als pdf.
* Konzernatlas (von 2017) als pdf
Du und mancher Kamerad
Deutsche Demokratische Republik 1956, Regie: Annelie Thorndike, Andrew Thorndike, deutsch.
Mit einer Vielzahl von historischen Filmdokumenten und Wochenschauen aus deutschen, sowjetischen, französischen, englischen, amerikanischen, holländischen und spanischen Archiven sowie nachgedrehten Szenen für Dokumentar- und Spielfilme, wird die deutsche Kaiserzeit vor 1914 dokumentiert und von Kriegshandlungen zwischen 1914 und 1918 berichtet.
Die Aufarbeitung der deutschen Geschichte widmet sich auch eingehend dem Kampf der Arbeiterklasse, dem Verhältnis zwischen SPD und KPD sowie in einer erschöpfenden Betrachtung über die Entstehung des Faschismus und seinen grausamen Folgen. Thematisiert werden auch Kontinuitäten in der Bundesrepublik, wo nach dem "Tausendjährigen Reich", zahlreiche Funktionäre wieder in Amt und Würden kamen um ein kapitalistisches und wiederbewaffnetes Westdeutschland aufzubauen.
We Are Many
GB 2014, Regie: Amir Amirani, original mit deutschen Untertiteln. Anschließend Gespräch mit dem Aktivisten und Publizisten Peter Wahl (u.a. Vorstand bei Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung, WEED.)
Die US-Regierung hatte den Sturz des irakischen Premierministers Saddam Hussein seit 2001 erwogen. Im Jahr 2003 fallen militärische Truppen unter Führung der USA in den Irak ein, mit dem Ziel, Saddam Hussein zu stürzen und so zu verhindern, dass dieser an Massenvernichtungswaffen gelangen könne. Doch die Beweislage zur offiziellen Begründung des Krieges lässt in den Augen vieler zu wünschen übrig. Es formiert sich weltweit großer Widerstand gegen die kriegerische Intervention, welche am 15. Februar 2003 mit einer riesigen, globalen Demonstration, an der über 15 Millionen Menschen teilnehmen, ihren Höhepunkt erreicht. Den Krieg verhindern konnte der Protest dennoch nicht...
Nein zum Krieg heißt Nein zur NATO! - Kundgebung zum Weltfriedenstag
Aus der Geschichte lernen heißt Widerstand gegen die heutigen Kriege zu organisieren. Friedenskundgebung gegen Aufrüstung, Kriegskredit, Sanktionen und Waffenlieferungen. Organisiert vom "Leipziger Antikriegsforum" und dem Bündnis "Leipzig gegen Krieg".
Am 1. September jährt sich der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen zum 84sten Mal.
Heute rüstet der deutsche Staat wieder massiv auf um Kriege führen zu können. Heute stehen deutsche Truppen wieder in den baltischen Staaten an der Grenze zu Russland, in zahlreichen Ländern Afrikas, im Libanon, in Kosovo und in weiteren Einsatzgebieten im Interessen des deutschen Kapitals. Die Militärausgaben sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen und die Bundesregierung hält weiterhin an der Unterstützung des Krieges in der Ukraine fest. Die Terroranschläge auf die North-Stream Pipelines werden nicht aufgearbeitet, geschweige denn verfolgt. Mit Waffenlieferungen und Sanktionen wird der Krieg der Reichen auf dem Rücken der großen Mehrheit der europäischen Bevölkerung geführt. Außerdem ist seit Jahren traurige Realität, dass die Bundeswehr in verstärktem Maße an Schulen oder auf Stadtfesten auf Werbetour geht um Nachwuchs zu rekrutieren. Wir meinen dass dieser Politik der Aufrüstung und der Kriegstreiberei entschlossener zivilgesellschaftlicher Widerstand entgegenzusetzen ist. Darum: Beteiligt euch an der Kundgebung!
Aktuelle Informationen über Ort, Zeit und Programm vorab hier auf der Seite des Bündnisses "Leipzig gegen Krieg": http://www.leipzig-gegen-krieg.de.
Der wilde Wald
BRD 2021, Regie: Lisa Eder, deutsch und engl. mit dt. UT. Im Anschluss Diskussion mit Almut Gaisbauer (BUND Sachsen, u.a. Projektleitung "Rettungsnetz Wildkatze") und Dorett Bothmann vom Botanischen Garten der ehemaligen Karl-Marx-Universität Leipzig. Die Veranstaltung findet draußen vor dem Hauptgebäude statt bzw. im Regenfall im großen Gewächshaus.
„Natur Natur sein lassen“ lautet die Philosophie des Nationalparks Bayerischer Wald. Trotz eines massiven Widerstands ist diese Vision zu einem bahnbrechenden Vorzeigeprojekt geworden.
Weil der Mensch nicht in die Natur eingreift, wächst aus den einstigen Wirtschaftswäldern ein Urwald heran, ein einzigartiges Ökosystem und ein Refugium der Artenvielfalt. Menschen aus aller Welt kommen hierher. Sie suchen Antworten auf die Frage, warum wir mehr wilde Natur brauchen und was wir von ihr lernen können, um Wälder in Zeiten des Klimawandels auch für künftige Generationen zu bewahren.
Kobalt – die dunkle Seite der Energiewende
Frankreich, Belgien 2022, Regie: Quentin Noirfalisse, Arnaud Zajtman, deutsche Fassung. Anschließend Gespräch u.a. mit Julius Neu (Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA.
Damit Autofahren trotz Klimakrise weiter möglich bleibt und zugleich der CO2-Fußabdruck verringert wird, setzen Automobilindustrie und EU-Kommission auf Elektroautos. Doch in deren Batterien wird, zumindest bei einer der beiden marktführenden Technologien, ein äußerst problematischer Rohstoff verbaut: Kobalt.
Der Film zeigt die dunkle Seite der Kobaltgewinnung. Die Kinderarbeit im Kleinbergbau ist nur eines von vielen Problemen. Der gesamte Sektor ist von Korruption zersetzt. Böden werden verseucht, Gesundheit und Leben der Menschen aufs Spiel gesetzt. Angesichts der gigantischen Probleme, die der begehrte Rohstoff mit sich bringt, sucht die EU nach anderen Wegen, um an Kobalt kommen. Und stellt u.a. auch die unbequeme Frage: Sollten die Bergwerke in Europa wieder geöffnet werden?
Mehr Informationen dazu u.a. hier:
- Kobalt - kritisch hoch drei - Studie von INKOTA.
- Die neue Jagd nach Ressourcen: Wie die EU-Handels- und Rohstoffpolitik Entwicklung bedroht - Infobroschüre von WEED - Weltwirtschaft und Entwicklung (schon älter, von 2010, aber nach wie vor interessant).
- Rohstoffimperialismus - Deutsche und europäische Entwicklungspolitik im Dienste von Wirtschaft und Machtpolitik (IMI-Studie 2014).
- Informationsblatt der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
- Infos zur Nachhaltigkeit (von der Bundesanstalt).
Die Abenteuer des Werner Holt
Spielfilm, Deutsche Demokratische Republik 1965, Regie: Joachim Kunert, Dieter Noll, deutsch.
Der Film erzählt die Geschichte zweier Freunde, die im Zweiten Weltkrieg auf unterschiedlichen Seiten kämpfen. Der rebellische Werner Holt und der disziplinierte Gilbert Wolzow sind begeisterte Mitglieder der Hitlerjugend und werden als Soldaten an die Front geschickt. Doch schnell werden sie mit der Grausamkeit des Krieges und der Sinnlosigkeit ihres Kampfes konfrontiert.
Der Film zeigt, wie die beiden Freunde trotz ihrer unterschiedlichen Überzeugungen zusammenhalten und sich gegen das unmenschliche System auflehnen. Der Film spielt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, aber seine Botschaften und Themen sind zeitlos.
Der zweibändige Roman "Die Abenteuer des Werner Holt" aus den frühen 1960er Jahren gilt als das Hauptwerk des aus Riesa stammenden Schriftstellers Dieter Noll.
Mi país imaginario - Das Land meiner Träume
Chile, Frankreich, Regie: Patricio Guzmán, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch. Veranstaltung in Erinnerung an den, von den USA unterstützten, faschistischen Putsch am 11. September 1973 gegen die demokratisch gewählte sozialistische Regierung Salvador Allendes vor 50 Jahren.
Eines Tages und ohne Vorwarnung, brach eine "Revolution" aus. Es war das Ereignis, auf das der Dokumentarfilmer Patricio Guzmán sein ganzes Leben lang gewartet hatte: anderthalb Millionen Menschen auf den Straßen von Santiago de Chile, die Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und eine neue Verfassung forderten, welche die strengen Regeln ersetzen sollte, die dem Land während der Militärdiktatur Pinochets auferlegt worden waren.
Der Film zeigt aufwühlende Aufnahmen von Protesten an vorderster Front und Interviews mit motivierten, engagierten Menschen und stellt auf eindrucksvolle Weise eine Verbindung zwischen der komplizierten und blutigen Geschichte Chiles und den aktuellen revolutionären sozialen Bewegungen her.
„Wie war es möglich, dass ein ganzes Volk siebenundvierzig Jahre nach Pinochets Putsch in einem so genannt sozialen Aufstand erwachte, einer richtiggehenden Rebellion, gar einer Revolution? – Für mich war es ein Rätsel. Also ging ich diesem Geheimnis nach und filmte, wie es sich auf die Stimmung, die Luft, die Emotionen und Gefühle der Menschen in meinem Land auswirkte.“ Patricio Guzmán
Weitere Informationen:
- Putsch in Chile, - Junge Welt Beilage (pdf).
- Wie die Diktatur in Chile sich auf deutsche Nazis im BND verlassen konnte.
- Begleitdossier zum Film.
- Der Fall Colonia Dignidad - Zum Umgang bundesdeutscher Außenpolitik und Justiz mit Menschenrechtsverletzungen 1961-2020 (pdf).
- Schwerpunkt Chile - Aktuelle Informationen aus Lateinamerika - amerika21.
Die Akte Aluminium
Österreich, BRD 2013, Regie: Bert Ehgartner, deutsch und engl. mit dt. Untertiteln. Anschließend Gespräch mit einer Vertreterin des Umweltbundesamtes (angefragt), dem Bundesinstitut für Risikobewertung (angefragt) und weiteren Gästen.
Leicht und rostfrei macht Aluminium unser Leben zweifellos einfacher. Noch vor 120 Jahren unbekannt weist das Metall heute in der industriellen Verarbeitung eine rasante Wachstumskurve auf. Man verbaut es in Fahrzeugen, verpackt Lebensmittel darin und verwendet es in der Pharmaindustrie. Aluminium ist heute weltweit das am zweithäufigsten verwendete Material. Die Herstellung ist jedoch extrem aufwendig und unökologisch: Mit ihr sind Verwüstungen beim Bauxit-Abbau, toxische Schlacken und extremer Stromverbrauch bei der Schmelze verbunden. Verarbeitet in Deos und Arznei steht es nach wie vor im Verdacht Auslöser verschiedenster Krankheiten zu sein.
Einige weitere Informationen zur Thematik u.a. hier:
* Aluminium in Lebensmitteln und Verpackungen, Informationen der Verbraucherzentrale
* Aluminium: leichtes Metall - schwere Schäden, Informationen von "Rettet den Regenwald e.V."
* Aluminium - Informationen zur Nachhaltigkeit, Informationen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
* Rohstoff Aluminium, Informationen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR.
* Die vergessenen Batterierohstoffe Bauxit und Aluminium, kurzes Infoblatt von Powershift.
* Informationen und Stellungnahmen vom Bundesinstitut für Risikobewertung zur Thematik Aluminium
* Ein informativer kritischer Beitrag zu den gesundheitlichen Folgeschäden bezugnehmend auf den Film, erschienen in der Ausgabe "Bild der Wissenschaft" vom Juli 2021.
* Factsheet Aluminium, Informationen des Umweltbundesamts (Stand 2019).
Der Raub der grauen Zellen
Argentinien, D 2023, Regie: Gaby Weber, deutsch & spanisch mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit der Journalistin und Filmemacherin Gaby Weber und Rodrigo Zori Comba vom Ser Humanos e.V..
Die Ampelkoalition sucht Fachkräfte unter anderem in Argentinien, wo viele eine europäische Abstammung und eine helle Hautfarbe haben. Doch im „Globalen Süden“ sorgt das teilweise für Empörung wegen Ausbeutung und dem Abwerben der eigenen Fachkräfte, dem sogenannten „Braindrain“.
Die öffentlichen Universitäten kennen keine Studiengebühren, - auch nicht für Ausländer. Sie werden aus Steuermitteln finanziert und wenn die gut ausgebildeten Fachkräfte nach ihrem Abschluss in den Norden emigrieren, droht dem Land eine weitere Verschärfung der Krise. Imperialismus wie zu kolonialen Zeiten, heißt es in Buenos Aires über die Pläne der deutschen Bundesregierung.
The Illusion Of Abundance
Belgien, Peru, Honduras, Brasilien 2023, Regie: Matthieu Lietaert, Erika Gonzalez Ramirez, dt. UT. Im Anschluss Gespräch mit Silvia Bodemer von FIAN und Koordinatorin der Kampagne "Bergbau Peru – Reichtum geht, Armut bleibt".
Drei Frauen, drei Länder, drei Kämpfe: Erika Gonzales erzählt die Geschichten von mutigen Aktivistinnen in Peru, Honduras und Brasilien im Kampf gegen die globale Umweltzerstörung.
Mit beeindruckenden Bildern und einem scharfen Blick für größere Zusammenhänge, wobei auch die Rolle von europäischen Firmen nicht ausgespart wird, begleiten wir Bertha, Carolina und Maxima. Sie erheben unnachgiebig ihre Stimmen, wenn transnationale Konzerne im Namen des Profits den Verlust von Umwelt und Menschenleben bewusst in Kauf nehmen.
Mehr zum Film hier: The Illusion Of Abundance.
Der Teufelskreis
Spielfilm, Deutsche Demokratische Republik 1956, Regie: Carl Ballhaus, deutsch. Gespräch u.a. mit dem Journalisten und Buchautoren Uwe Soukup (u.a. Die Brandstiftung. Mythos Reichstagsbrand – Was in der Nacht geschah, in der die Demokratie unterging). Veranstaltung anlässlich des 90sten Jahrestages des Prozessbeginns des Leipziger Reichstagsbrandprozesses am 21.09.1933.
Während der Hellseher Hanussen das Brennen eines großen Gebäudes prophezeit, werden von Nazi-Funktionären die letzten Absprachen zu einem Verbrechen getroffen, das der Kommunistischen Partei zugeschoben werden soll: der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933. Die konstruierte Anschuldigung diente den Faschisten als Grund für Massenverhaftungen von Kommunisten und anderen.
Der Reichstagsbrand fiel mitten in den Wahlkampf für die Reichstagswahl vom 5. März 1933. Unabhängig von der Täterschaft, kam der Reichstagsbrand den Faschisten sehr gelegen.
Als Staatsschutzsache kam der Fall zum Reichsgericht in Leipzig. Der Prozess fand vom 21. September bis zum 23. Dezember 1933 statt. Des Hochverrats und der gemeinschaftlichen Brandstiftung zwecks Auslösung eines kommunistischen Aufstands angeklagt waren: als Täter der Niederländer Marinus van der Lubbe, als mutmaßliche Anstifter der Vorsitzende der KPD-Reichstagsfraktion Ernst Torgler sowie die bulgarischen Kommunisten Georgi Dimitroff, Blagoj Siminoff Popoff und Wassil Konstantinoff Hadji Taneff. Insgesamt wurden bei der Voruntersuchung über 500 Zeugen vernommen. Die Ergebnisse aus 32 Aktenbänden wurden in einer umfangreichen Anklageschrift zusammengefasst. Die Regierung beeinflusste das Verfahren von Anfang an. Der die Untersuchung leitende Richter wurde zu Beginn durch einen Mann des Regimes ersetzt, der konsequent alle Entlastungsanträge der Beschuldigten ablehnte.
Der propagandistisch aufgezogene Gerichtsprozess verkehrt sich allerdings ins Gegenteil. Georgi Dimitroff macht seine Verteidigung zu einer beeindruckenden Anklage der Faschisten und überführt sie vor den Augen der Weltöffentlichkeit der Brandstiftung.
Der Film entstand nach dem Schauspiel von Hedda Zinner (1953), das sich mit den verhängnisvollen Folgen jener Politik rechter sozialdemokratischer Führer befasste, die das Zustandekommen der proletarischen Einheitsfront gegen den Machtantritt der Faschisten verhinderte.
Mehr Informationen dazu u.a.:
Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror (Alexander Abusch, Albert Norden, Willi Münzenberg, erschienen im August 1933 in Paris.)
Foto von der Eröffnung des Dimitroff Museums am 18. Juni 1952
Erik Jan Hanussen - Hokus-Pokus-Tausendsassa, informativer Artikel auf Telepolis vom 24.03.2008. In der aber die These vom Untertauchen Hanussens mit Hilfe der Nazis nach dem Reichstagsbrand nicht erwähnt wird. Randnotiz in der Ausgabe des "Sozialdemokrat" vom 21.03.1934.)
Artikel in der LVZ vom 15. Juni 2023 über die Ergebnisse des forensischen Gutachtens auf Grundlage der erneuten Exhumierung der Gebeine von Marinus van der Lubbe im Januar 2023 auf dem Leipziger Südfriedhof.
Ernst Busch, Die Ballade vom Reichstagsbrand
Invisible Demons
Indien 2022, Regie: Rahul Jain, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch u.a. mit dem indischen Wissenschaftler Dr. Navdeep Sidhu.
Neu-Delhi ist die Hauptstadt Indiens. Mit fast 20 Millionen Einwohnern verfügt die Stadt über die öffentliche Infrastruktur einer europäischen Kleinstadt. Umso größer, in Maßen nicht mehr zu fassen, sind die Umweltverschmutzung und die Folgen des Klimawandels, mit denen die Menschen zu kämpfen haben.
Für sehr sehr viele ist das ein Kampf um die Luft zum Atmen, um nicht ganz dreckiges Wasser, um einen Ort für die bloße Existenz. Ihnen gegenüber steht die AC-Gesellschaft, die Besitzer von Klimaanlagen (Air Condition), deren größte Sorge sein mag, daß die Strompreise steigen. Rahul Jain, der Autor dieses Films, ist auch ein „AC-Kind“. Er fängt die dramatischen Folgen von Indiens wachsender Wirtschaft in atemberaubenden Bildern ein. Er zeigt dabei nicht nur eine Stadt in der Krise, sondern schärft auch unseren Blick auf den Klimawandel.
Sonderveranstaltung: Une histoire du franc CFA
Sénégal, Belgien, Frankreich, Dtl 2019 / 2022), Regie: Katy Lena Ndiaye, original mit englischen Untertiteln. Gespräch mit Dr. Théophile Vissiennon, u.a. Autor des Buchs Mafiafrika. Hinweis: Die Veranstaltung steht nicht im gedruckten Programm.
1960 leitet das Ende der Kolonialreiche auf dem afrikanischen Kontinent ein. Frankreich verschwand von der Landkarte - allerdings nur in der Theorie. Der CFA-Franc, eine Währung, die seit ihren Anfängen an das französische Finanzministerium gekoppelt ist, zirkuliert noch immer in fast allen seinen ehemaligen Gebieten südlich der Sahara.
Da er heute an den Euro gekoppelt ist, bietet er nicht nur Frankreich, sondern auch seinen Partnern in der Eurozone einen privilegierten und einfachen Zugang zu den afrikanischen Märkten. Auf der diplomatischen Bühne verleiht das CFA-System Paris eine zentrale Rolle, da es als "Garant" und "Fürsprecher" für die internationale Gemeinschaft wahrgenommen und eingesetzt wird. Vierzehn Staaten behalten dieses seltsame Erbe noch immer bei. Was sind die Gründe dafür?
Verhängnisvolle Freundschaft - Wie die USA Europa eroberten: Vom 1. zum 2. Weltkrieg
Buchvorstellung und Gespräch mit dem Journalisten und Sachbuchautoren Dr. Werner Rügemer.
Mit Freedom, Democracy und Wohlstand präsentierte sich der aufsteigende US-Kapitalismus der Welt. Doch die Praktiken von »America First« mit Völkermord, Arbeitsausbeutung, kriegerischem Raub fremden Eigentums wurden nur modernisiert. Der Erste Weltkrieg wurde das erste große Globalgeschäft, Bündnispartner wurden abhängig. Nach dem Krieg investierten US-Konzerne in Westeuropa. Mussolini wurde mit Krediten überhäuft. US-Konzerne belieferten Franco und rüsteten die deutsche Wehrmacht für einen Krieg gegen die Sowjetunion aus. Die US-geführte neue Zentralbank in der Schweiz wusch NS-Raubgold. Die Verfolgung der Juden wurde verdrängt. Mit dem Abwurf von zwei Atombomben auf die Zivilbevölkerung begannen neue Kriege gegen neue Feinde – unter systematischem Bruch des Völkerrechts...
„Sie tranken heimlich Wein und predigten öffentlich Wasser“
Szenische Lesung mit unbekannten, kapitalismuskritischen Texten Heinrich Heines. Sprecherin: Carmen Sziller, Conférencier: Dr. Werner Rügemer. Musikalisches Rahmenprogramm: Arbeiterliederchor Leipzig.
Heine, in Deutschland verfolgt und zensiert, kritisierte im Pariser Exil mit essayistischer Verve und Präzision den Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und England entfesselten Kapitalismus: Die luxuriösen Konsumtempel, eine Begegnung mit dem damals reichsten Bankier, die Geldgier der Aktionäre, die stille Verzweiflung der Armen, die verbitterten revolutionären Arbeiter in den Eisenbahnfabriken, die von inszenierten Virtuosen wie Franz Liszt beherrschte Kulturszene – und nicht zuletzt die „dressierte Mittelmäßigkeit der Politik“.
Heines Résumé: "Die heutige Gesellschaft verteidigt sich nur aus platter Notwendigkeit, ohne Glauben an das Recht, ja ohne Selbstachtung."
Was könnte aktueller sein?
Unentdecktes Land. Ausstellung zur Geschichte der DDR
Frieden statt Bundeswehr – Druschba statt Nazis: Die DDR war anders! Aktion gegen die deutsche Kriegspolitik & Ausstellung zur Geschichte der DDR.
1999 wurde vor dem Brandenburger Tor ein Transparent aufgehängt, das fragte: „Wurde diese Grenze aufgehoben, damit wir zusammen gegen andere Völker in den Krieg ziehen?“ Beantwortet wurde die Frage mit der Bombardierung Jugoslawiens. Dem folgten Einsätze in Afghanistan, Mali, Somalia und heute lässt die Bundesregierung wieder Panzer Richtung Russland rollen.
Zusammen mit dem Verein Unentdecktes Land e.V. führt die Leipziger Gruppe der Kommunistischen Organisation anlässlich des sogenannen "Tages der Deutschen Einheit" eine Aktion gegen die deutsche Kriegspolitik durch und zeigt in diesem Zusammenhang an zwei Tagen die von "Unentdecktes Land" erarbeitete Ausstellung zur Geschichte der DDR auf dem Leipziger Augustusplatz.
ATG - Allgemeine Transportanlagen-Gesellschaft und der Widerstand
BRD 2023, Regie: Roger Liesaus, deutsch. Mit Gespräch mit dem Filmemacher Roger Liesaus. Achtung: Der Film hat Überlänge und geht über 2 Stunden.
Der Krieg hat das Antlitz von Leipzig nachhaltig verändert. Die Narben auf den Granitplatten der Fußwege und die Absplitterungen an so manchen alten Fassaden rühren von den Bomben her. Heute gehen wir meist achtlos daran vorbei und das ist gut so. Hin und wieder interessieren wir uns aber für die Geschichte unserer Stadt und dann kommen wir um diese prägende Epoche nicht drum herum.
Während Rüstungsfirmen wie Mimo, Erla und Hasag zumindest den alteingesessenen Leipzigern noch geläufige Begriffe sind, zucken viele bei der Erwähnung des Firmennamens ATG nur mit den Schultern. Die Allgemeine Transportanlagen Gesellschaft war während der Zeit zwischen 1933 und 1945 der zweitgrößte Flugzeughersteller im Raum Leipzig. Mit über 3000 gefertigten Kampfflugzeugen war sie ein wichtiger Lizenznehmer der Firma Junkers. Der Film schaut zunächst auf die Anfänge der Firma ATG und ihre Entwicklung.
Der Film beleuchtet aber nicht nur die Geschichte der Firma, sondern auch den antifaschistischen Widerstand in Leipzig. Dabei werden die bekannten Namen des Leipziger kommunistischen Widerstandes nur kurz erwähnt, vielmehr interessierten den Filmemacher die verschiedenen Motivationen und Varianten des kleinen alltäglichen Widerstands in einem Staat, der seinen Bürgern zunehmend die Grundrechte entzog, in dem neue Formen zu Grüßen und sich im öffentlichen Raum zu bewegen zu einer Entfremdung und Spaltung verschiedener Bevölkerungsgruppen führte. Wenn man in einer solchen Epoche lebt, erkennt man dann das entstehende Unrecht überhaupt? Wenn ich mir dessen bewußt werde, wie bewahre ich mir die Menschlichkeit? Wieweit bin ich bereit in meiner Hilfsbereitschaft für andere zu gehen und mich dabei selber zu gefährden? Diese Fragen mussten sich die reflektierenden Menschen, bewußt oder unbewußt, stellen. Ein immer wiederkehrendes Prozedere in der Geschichte vom römischen Imperium bis heute.
The North Drift – Plastik in Strömen
BRD 2022, Regie: Steffen Krones, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit Steffen Krones. Veranstaltung der GlobaLE gemeinsam mit der "Flimmersession" des Referats Kultur des StuRa der HTWK Leipzig.
Eine deutsche Bierflasche, angespült an der Küste einer fast unzugänglichen Lofoten-Insel im Nordpolarmeer. Woher kommt sie? Ist sie wirklich den ganzen Weg von Deutschland hierher gereist? Zurück in seiner Heimatstadt Dresden, geht dem Filmemacher Steffen Krones dieser Vorfall nicht mehr aus dem Kopf. Er macht sich nicht nur Gedanken über die Menge der Dinge, die an die Nordküste angeschwemmt werden, sondern auch über deren Geschichte und Herkunft. Ist Dresden zufällig über seine Wasserwege mit dem Polarkreis verbunden?
Steffen beginnt seine persönliche Reise in den Norden, indem er den Spuren von Flussmüll folgt. Gemeinsam mit seinem Freund und Nachbarn, dem Ingenieur Paul Weiß, beginnt er mit dem Bau von GPS-Peilsendern, die entlang der Elbe bis zur Nordsee schwimmen können. Mit der Unterstützung von renommierten Meeresbiologen und Wissenschaftlern dokumentiert er die Spur des Plastikmülls - erst in der Elbe, dann in der Nordsee - und untersucht den Zusammenhang mit der schrecklichen Verschmutzung des Nordpolar Meeres.
Wir erfahren auch mehr über Kris Jensen - einen Inuit und Steffens Freund, der als Reiseleiter im Nordpolarmeer arbeitet. Mit seiner Arbeit will er den Touristen die Schönheit der Natur näher bringen, aber auch den Einfluss des Menschen auf die Verschmutzung der Ozeane beleuchten. Beide, Kris und Steffen, sind sich in ihrem Wunsch einig, die Verschmutzung unserer Welt durch Plastikmüll zu beenden. Ihre Geschichten, ihre Höhen und Tiefen in ihrem Kampf um eine Lösung verflechten sich und enthüllen langsam, dass wir alle Teil des Kreislaufs sind und dass jeder Einzelne von uns die Fähigkeit hat, für Veränderungen zu kämpfen.
Nachtredaktion - Lenin, Leipzig und die Iskra
DDR 1973, Fernsehspiel von Otto Bonhoff, Regie Ursula Bonhoff, deutsch. Einführung und Diskussion mit Dr. Detlef Kannapin (Berlin). Gemeinsame Veranstaltung der GlobaLE und "Rosas Salon".
In der Druckerei Rauh und Pohle in Probstheida bei Leipzig arbeitet am Ende des Jahres 1900 eine geheime Nachtredaktion, um den Druck der ersten „Iskra“, die Zeitung russischer Revolutionäre, vorzubereiten. Teilnehmer der Sitzung ist auch ein gewisser Herr Meyer alias Uljanow, nach dem die russische und die Leipziger Geheimpolizei hektisch fahndet - erfolglos, wie sich zeigen wird.
Hintergrund: In dem kleinen Haus der ehemaligen Druckerei von Hermann Rauh, verließ im Dezember 1900 unter der Losung "Aus dem Funken wird die Flamme schlagen" die erste Nummer der von Wladimir Illitsch Lenin geschaffenen gesamtrussischen marxistischen Zeitung Iskra (der Funke) die Druckerpresse und wurde illegal vertrieben.
In der Zeit der demokratischen Republik gab es neben der Gedenkstätte ein Museum welches zugleich ein Denkmal für die Entwicklung der internationalen revolutionären Arbeiterpresse bildete. Es war die erste Lenin-Gedenkstätte die in der DDR eröffnet wurde. Heute ist leider nicht mehr viel davon übrig.
Vandana Shiva - Ein Leben für die Erde
Australien, USA 2022, Regie: Camilla Becket, James Becket, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Diskussion mit Marius Stelzmann vom CBG Netzwerk, Coordination gegen BAYER-Gefahren.
„Nature shrinks as capital grows. The growth of the market cannot solve the very crisis it creates.“ Vandana Shiva
Wie wurde Vandana Shiva, die eigensinnige Tochter eines Waldschützers aus dem Himalaya, eine ernstzunehmende Widersacherin von Agrarkonzernen wie Monsanto / Bayer?
Der Film erzählt die bemerkenswerte Lebensgeschichte der Öko-Aktivistin, wie sie sich den Großkonzernen der industriellen Landwirtschaft entgegenstellte und in der Bewegung für Biodiversität und ökologischer Landwirtschaft zur Ikone wurde. Sie inspirierte so weltweit zu einer Agrar- und Ernährungswende und wurde zu einer der wichtigsten Aktivistinnen unserer Zeit, wofür sie unter anderem den alternativen Nobelpreis erhielt.
Die grüne Lüge
Österreich, Brasilien, Indien, USA 2017, Regie: Werner Boote, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit Hannah Pilgrim, Koordinatorin des AK Rohstoffe bei PowerShift. Veranstaltung der GlobaLE gemeinsam mit der "Flimmersession" des Referats Kultur des StuRa der HTWK Leipzig.
Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Hurra! Die Umwelt lässt sich so leicht retten, man muss nur die richtigen Produkte kaufen - das suggerieren einige Konzerne. Sie preisen ihre Produkte als "nachhaltig", "fair" oder "umweltschonend" an und geben sich selbst ein "grünes" Image. Greenwashing nennt man das. Wenn wir den Konzernen Glauben schenken, können wir mit Kaufentscheidungen die Welt retten. Aber das ist eine populäre und gefährliche Lüge...
Gemeinsam mit der Greenwashing-Expertin Kathrin Hartmann zeigt Werner Boote in seinem Dokumentarfilm, wie wir uns dagegen wehren können.
Paradise Now
Spielfilm, Palästinensische Autonomiegebiete, Niederlande, Israel, BRD, Frankreich 2004, Regie: Hany Abu-Assad, arabisch mit deutschen Untertiteln.
Nablus, Palästina: Die beiden jungen Männer Khaled und Said sind dazu bestimmt worden, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Nach einer letzten Nacht mit ihren Familien, die den wahren Hintergrund ihrer Mission nicht kennen, werden die Freunde an die israelisch-palästinensische Grenze gebracht. Dann aber passiert etwas Unvorhergesehenes: Die beiden Attentäter verlieren sich aus den Augen und es wachsen die Zweifel am Sinn ihrer Gewalttat. Auf sich allein gestellt muss sich nun jeder von ihnen die Frage stellen, ob er seine Menschen verachtende Mission tatsächlich zu Ende führen will.
Der Film nähert sich aus der Binnenperspektive den Lebensumständen in den besetzten Gebieten und den fatalen Mechanismen von Gewalt und Gegengewalt, von Hoffnungslosigkeit und falschen Idealen an.
Concerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence
Dänemark, Finnland, Schweden, USA / 2014 / 90min / Göran Hugo Olsson / original mit dt. UT. Gespräch u.a. mit Dr. Boniface Mabanza Bambu (KASA - Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika).
Auf der Grundlage von Frantz Fanons berühmtem Buch “Die Verdammten dieser Erde“ erzählt der Film von den Aufständen, die zur Entkolonialisierung Afrikas führen sollten. Der Filmemacher konzentriert sich dabei auf Archivmaterial, das schwedische Dokumentarfilmer und Fernsehjournalisten zwischen 1966 und 1984 in Afrika aufgenommen haben. Aufnahmen von der Befreiungsbewegung in Angola, der Frelimo in Mozambique und dem Unabhängigkeitskampf in Guinea-Bissau werden dokumentarische Bilder von schwedischen Missionaren in Tansania und einem Streik in einer schwedischen Mine in Liberia gegenübergestellt.
Die Musikerin Lauryn Hill erweckt die polarisierenden Texte Fanons zum Leben, die das Bildmaterial strukturieren und kommentieren. Ein Blick auf heutige Konflikte, die entlang der alten Kolonialgrenzen schwelen, zeigt, dass Afrika auch über 60 Jahre nach Fanons Tod die Folgen der jahrhundertelangen europäischen Raubzüge und Interventionen noch lange nicht überwunden hat.
Leseempfehlung: Frantz Fanon (Die Verdammten dieser Erde).
Ein Ort namens Wahala + Vorfilm
BRD, Togo, Frankreich 2021, Regie: Jürgen Ellinghaus, original mit deutschen Untertiteln. Mit einem Gespräch mit dem Filmemacher Jürgen Ellinghaus. Als Vorfilm zeigen wir den Kurzfilm "Togoland - Échos d’Empires, Das Feuer, der deutsche Pfennig und des Kaisers Funkstation" (2017) des gleichen Filmemachers. Beide Filme werden im original mit deutschen Untertiteln gezeigt. Hinweis: Im gedruckten Programm steht noch "Togoland Projektionen" angekündigt. Dieser Film wird voraussichtlich erst 2024 in Dtl. erscheinen.
Am 11. November jeden Jahres wird am Soldatenfriedhof von Wahala / Chra (Togo) feierlich der 1914 hier gefallenen Soldaten und des Waffenstillstands, mit dem 1918 der Erste Weltkrieg endete, gedacht. Im August 1914, kurz nach der Schlacht an der Chra zwischen deutschen und französisch-britischen Kolonialtruppen, wurde ca. 50 km weiter nördlich die erste deutsche Kapitulation des Ersten Weltkrieges unterzeichnet. Sie bedeutete die faktische Aufgabe des damals gerne als „Musterkolonie“ bezeichneten Deutsch-Togoland. Aber die Geschichte von Wahala reicht weiter zurück als 1914, und schon der Name des Ortes erinnert an seine schmerzhafte Vergangenheit: 1903 schuf die deutsche Kolonialadministration nahe des Flüsschens Chra eine „Besserungssiedlung", in der Personen, die der kolonialen Ordnung wegen „Unbotmäßigkeit“ im Wege waren, zwangsangesiedelt wurden. Kabiye, Losso, Konkomba, Gurma, Mossi, Kotokoli, Akposso, Moba... wurden aus ihren Heimatorten, die zumeist Hunderte Kilometer weiter nördlich lagen, hierher gebracht. Wahala / Chra: Stimmen der Vergangenheit brechen sich in Bildern der Gegenwart.
Vento Na Fronteira - The Wind Blows The Border
Brasilien 2022, Regie: Laura Faerman, Marina Weis, original mit deutschen Untertiteln. Gespräch mit dem Aktivisten und Autoren Christian Russau von (KoBra - Kooperation Brasilien e.V.) und (FDCL - Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.)
Die Geschichte spielt an der gewalttätigen Grenze zwischen Brasilien und Paraguay - dem Herzen der brasilianischen Agrarindustrie. Das Filmteam verfolgt das Wachstum der politischen Macht der Landbevölkerung und ihre engen Verbindungen zur Regierung Bolsonaro, die bis Dezember 2022 im Amt war. Gleichzeitig porträtiert es die Intimität des indigenen weiblichen Widerstands - mit seinen gemeinschaftlichen Idealen und seinem Kampf für den Planeten. Der Prozess, den der Dokumentarfilm aufzeichnet, gipfelt im drohenden Verlust der verfassungsmäßigen Rechte der Indigenen durch die politische Macht der Agrarindustrie.
Katrins Hütte
BRD 1991, Regie: Joachim Tschirner, deutsch. Im Anschluss u.a. Gespräch mit der Protagonistin Katrin Seyfarth und dem Filmemacher Joachim Tschirner.
Am Beispiel der Abwicklung der thüringischen Maxhütte begleitet die Langzeitdokumentation die Blockwalzerin und Volkskammerabgeordnete Katrin Hensel in den letzten Jahren der Demokratischen Republik. Sorgen, Ängste, Erfolge, Hoffnungen und Enttäuschungen bei ihrer beruflichen und privaten Entwicklung werden erkennbar. Zunehmend sichtbar wird der Wandel einer dynamischen Frau im ewigen Kampf zwischen eigenen Ansprüchen, Aus- und Weiterbildung, Privatleben, Volkskammertätigkeit, politischem Engagement, und dem ernüchternden Erkennen der Tatsachen beim Kampf um den Erhalt des Arbeitsplatzes, dem offenem Mobbing der Kollegen und dem Versagen beim Politikwechsel nach der Annexion der DDR.
Den Toten zum Gedenken - Den Lebenden zur Mahnung
Gedenkveranstaltung an den Stolpersteinen in Erinnerung und Mahnung an die Opfer des Faschismus. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE… Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Vor 85 Jahren, am 9. November 1938, brannten in ganz Deutschland unzählige Synagogen. Damit begann eine in der Weltgeschichte beispiellose Verfolgung und Vernichtung von Menschen. Die Erinnerung an die Gräueltaten des Faschismus sind eine der Grundlagen für die Überwindung faschistischer Ideologien. Die Lehren des 2. Weltkriegs sind heute, in Zeiten in denen der Faschismus in Europa wieder salonfähig gemacht wird, in Zeiten in denen auch die Bundesrepublik nicht nur rhetorisch aufrüstet eine treibende Kraft für die Kriege in der Welt darstellt und mit Waffenlieferungen millionenfaches Leid verursacht, ist es notwendig sich der Geschichte zu erinnern und Widerstand gegen heutige Kriege und den deutschen Imperialismus zu organisieren.
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.
* Stolpersteine: in Leipzig
* Das Projekt: Stolpersteine
* Leipziger Initiative: Rotes Leipzig
* Bertolt Brecht: Der anachronistische Zug.
* Kurt Gossweiler: Arbeiterklasse und Faschismus sowie weiteres zum Thema u.a. hier.
* Zum Stein von Fritz Wehrmann und der Geschichte derjenigen "Deserteure", die noch nach Kriegsende hingerichtet wurden, empfehlen wir die fünfteilige Serie "Rottenknechte" (1971) anzusehen.
Premiere: Sold City - Wenn Wohnen zur Ware wird - Teil 1: Eigentum vor Menschenrecht?
Dokumentarfilm BRD 2024, 102 min., Regie: Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Die Veranstaltung ist eine Sonderveranstaltung der globaLE mit der Kinobar Prager Frühling anlässlich der bundesweiten Premiere der beiden Filme. Teil 1 beginnt um 16 Uhr und Teil 2 beginnt um 18 Uhr. Beide Teile können auch unabhängig voneinander geschaut werden
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In der Bundesrepublik, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es 82% (in Leipzig sogar 84%), sind zunehmend bedroht da die Miete seit Jahren ständig steigt. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in der Bundesrepublik vergleichsweise guter Mieterschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold. „Sold City“, der neue Film in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Bahn unterm Hammer“, „Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.
Premiere: Sold City - Wenn Wohnen zur Ware wird - Teil 2: Enteignung statt Miete für die Rendite
Dokumentarfilm BRD 2024, 102 min., Regie: Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Die Veranstaltung ist eine Sonderveranstaltung der globaLE mit der Kinobar Prager Frühling anlässlich der bundesweiten Premiere der beiden Filme. Teil 1 beginnt um 16 Uhr und Teil 2 beginnt um 18 Uhr. Beide Teile können auch unabhängig voneinander geschaut werden
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In der Bundesrepublik, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es 82% (in Leipzig sogar 84%), sind zunehmend bedroht da die Miete seit Jahren ständig steigt. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in der Bundesrepublik vergleichsweise guter Mieterschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold. „Sold City“, der neue Film in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Bahn unterm Hammer“, „Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.
Soy Cuba - Ich bin Kuba
Kuba, Sowjetunion 1964, Michail Kalatosow, original mit UT. Vorab kurze Einführung mit Aktivisten der Kampagne Unblock Cuba.
In vier Episoden erzählt der legendäre russische Regisseur Michail Kalatosov die Geschichte der kubanischen Revolution. Während in den ersten beiden Episoden die soziale Ungerechtigkeit durch die wirtschaftliche Ausbeutung der USA angeprangert werden, feiern die anderen beiden Teile den Heroismus und die Opferbereitschaft der Revolutionäre. Ästhetisch steht der Film ganz in der Tradition des grossen sowjetischen Kinos eines Eisenstein oder Pudowkin.
Die Premiere von „Ich bin Kuba“ fand am 26. Juli 1964 gleichzeitig im Teatro Cuba von Santiago de Cuba und in Moskau statt. Trotz der großen Unterstützung wurde der Film von Publikum und Presse beider Produktionsländer ablehnend aufgenommen. Die kubanische Presse rügte, die Kameramänner und ihre tanzenden Kameras zeigten „Zirkusszenen“, an denen die Kubaner kein Interesse hätten. In der UdSSR wurde „Ich bin Kuba“ als naiv, nicht revolutionär genug, sogar als zu wohlwollend gegenüber dem Leben der bourgeoisen Klasse angesehen, die vor Castro in Kuba an der Macht gewesen war. Die sowjetische Zensur fürchtete den Film, weil er zu idealistisch war und dem sowjetischen Volk das amerikanische Leben in Kuba zeigte. Der Film wurde daher bereits nach einer Woche in der UdSSR und nach zwei Wochen in Kuba wieder abgesetzt und verschwand in den Archiven. Bei seiner Erstveröffentlichung erreichte er zudem keine westlichen Länder, weil er eine kommunistische Produktion war.
HARRAGA – Those Who Burn Their Lives
Dokumentarfilm BRD 2023, 90 Min, Regie: Benjamin Rost, original mit deutschen UT. Im Anschluss Diskussion mit Filmteam und Protagonist.
Imad (15), Nourdine (17), Walid (18) und Hamza (17), eine Gruppe marokkanischer Jungen, wohnen in einer Höhle unter dem Leuchtturm der spanischen Exklave Melilla. Sie warten auf ihre Chance das Meer zu überqueren, und verbringen ihre Zeit mit Drogen, Videotelefonaten mit ihren Müttern und Filmen für YouTube, während sie in den Hafen einbrechen. Sie bewundern Mohamed, einen illegalen marokkanischen Teenager und YouTube-Influencer in Frankreich, der durch ein Video bekannt geworden ist, das ihn zeigt, wie er durch das Mittelmeer nach Europa schwimmt. „Harraga, die, die ihr Leben verbrennen“ begleitet die vier marokkanischen Jugendlichen über einen Zeitraum von fünf Jahren, folgt ihren Träumen, Fluchtversuchen, internationalen Eskalationen und ist dabei, wenn ihnen die Flucht nach Europa gelingt.
Sold City – Wenn Wohnen zur Ware wird, Teil 1: Eigentum vor Menschenrecht?
Dokumentarfilm, BRD 2024, 102 Min, Regie: Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Mit einem Gespräch und Austausch zur Thematik u.a. mit der Zolle7 und anderen.
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In der Bundesrepublik, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es 82% (in Leipzig sogar 84%), sind zunehmend bedroht da die Miete seit Jahren ständig steigt. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in der Bundesrepublik vergleichsweise guter Mieterschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold. „Sold City“, der neue Film in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Bahn unterm Hammer“, „Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.
Sold City – Wenn Wohnen zur Ware wird, Teil 2: Enteigung statt Miete für die Rendite
Dokumentarfilm BRD 2024, 102 Min, Regie: Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Im Anschluss Gespräch und Austausch.
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In der Bundesrepublik, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es 82% (in Leipzig sogar 84%), sind zunehmend bedroht da die Miete seit Jahren ständig steigt. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in der Bundesrepublik vergleichsweise guter Mieterschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold. „Sold City“, der neue Film in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Bahn unterm Hammer“, „Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.
Uphill on the Hill
Dokumentarfilm, USA 2024, Regie: Liz Oliva Fernández, original mit englischen Untertiteln. Mit Gespräch mit Aktivisten der Kampagne Unblock Cuba.
Die kubanische Journalistin Liz Oliva Fernández reist nach Washington, D.C., um herauszufinden, warum Joe Biden Donald Trumps Politik gegenüber Kuba aus der Ära des Kalten Krieges unterstützt, die Wirtschaft der Insel zerstört und eine beispiellose Migration an die US-Grenze zu Mexiko ausgelöst hat.
„Uphill on the Hill zeigt die wirtschaftlichen und politischen Interessen auf, die die US-Politik gegenüber Kuba bestimmen“, so Belly of the Beast, eine Organisation von Journalisten und anderen, die Videos und Filme über Kuba produzieren. Der Film enthält Interviews mit Diplomaten, Politikexperten, kubanisch-amerikanischen Geschäftsleuten und gewählten Vertretern, darunter Jim McGovern, Demokrat aus Massachusetts, der ehemalige Handelsminister Carlos Gutierrez und der ehemalige Kongressabgeordnete Albio Sires, Demokrat aus New Jersey.
Israelism
Dokumentarfilm, USA, Israel 2023, Regie: Eric Axelman, Sam Eilertsen, original mit englischen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit Aktivisten der Palästinasolidarität.
Als zwei junge amerikanische Juden, die in bedingungsloser Liebe zu Israel aufgewachsen sind, Zeuge der brutalen Art und Weise werden, wie Israel die Palästinenser behandelt, nimmt ihr Leben eine scharfe Wendung nach links. Sie schließen sich einer Bewegung junger amerikanischer Juden an, die gegen die alte Garde ankämpfen, um die Beziehung des Judentums zu Israel neu zu definieren, und offenbaren damit einen sich vertiefenden Generationskonflikt über die moderne jüdische Identität.
In den vergangenen Monaten haben sich verschiedene Universitäten in den USA bemüht, die Vorführung des preisgekrönten Dokumentarfilms „Israelism“ zu unterdrücken. Sie haben die Vorführung verzögert oder abgesagt und Studierende, die den Film zeigten, mit Disziplinarmaßnahmen bedroht. Warum eine so feindselige Reaktion?
Die Bemühungen sind Teil der McCarthy-ähnlichen Kampagne zur Unterstützung des Tel Aviver Regimes, welches Tag und Nacht in Gaza mordet. Der Film ist für Israel-Befürworter alarmierend, weil er unter anderem die Behauptung als Lüge entlarvt, eine antizionistische Haltung sei „antisemitisch“. Der Film erhielt unter anderem den Publikumspreis auf dem San Francisco Jewish Film Festival und den Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem Arizona International Film Festival.
An den Rändern der Welt
Dokumentarfilm, BRD, 2018, 92min, Regie: Markus Mauthe, Thomas Tielsch, deutsch und original mit deutschen UT.
An den Rändern der uns bekannten Welt leben sie, die letzten indigenen Gemeinschaften – fernab der Zivilisation, und doch betroffen von ihren Folgen.
Bevor auch diese letzten indigenen Lebensweisen der stetigen kapitalistischen Globalisierung weichen müssen, ist der Fotograf Markus Mauthe zu ihnen gereist – mit dem Ziel, die Schönheit ihrer Kulturen für uns sichtbar zu machen. Die Reise führt vom Südsudan und Äthiopien zu den Seenomaden nach Malaysia und den Indios im brasilianischen Mato Grosso, die sich gegen die Zerstörung ihres Lebensraums zu wehren.
Der Fotograf Markus Mauthe hat sich erstmals von einem Filmteam begleiten lassen und einen Einblick in seine Arbeit gewährt. Das Ergebnis ist ein Film mit nahen, unverstellten Begegnungen in betörend schönen Bildern – und ein Appell für den Erhalt der indigenen Lebenswelten, die ohne unser entschlossenes Umdenken und Handeln dem Untergang geweiht sind.
Das andere Leben - Arbeit und Wirtschaft in der Demokratischen Republik
Dokumentarfilm, BRD, 2020, KO Filmkooperative, deutsch mit engl. UT. Im Anschluss Austausch und Gespräch mit den Filmemacher/innen.
Die DDR war als sozialistischer Staat die real existierende Alternative zu Armut, Vereinzelung und Krieg. Der Dokumentarfilm wirft einen Blick auf die Wirtschaft und das Arbeitsleben in der Zeit der Demokratischen Republik. Nach der Enteignung der Industrie und Landwirtschaft entstehen in der DDR völlig neue Arbeits- und Lebensverhältnisse. Der Betrieb wird zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Sport, Kultur, soziale Probleme und vieles mehr werden im Betrieb unter Beteiligung der Kollegen und des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) verhandelt. Die DDR schafft es aus einem vom Krieg völlig zerstörten Land eine produktive Wirtschaft zu errichten. Zuletzt stagniert die Entwicklung allerdings – auch wenn von einem Staatsbankrott keine Rede sein konnte. Diskussionen über Schwierigkeiten im Aufbau einer sozialistischen Planwirtschaft und mögliche Lösungen halten seit dem Ende der DDR an.
Im Film geben elf Interviewpartner aus der Sicht ihrer Lebensgeschichte Einblick in die Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik. Polytechnischer Unterricht, Gesundheitsversorgung, Mitbestimmung, Arbeitsbrigade und Kalter Krieg – Alltagsleben und Geschichte der DDR erscheinen in einem neuen Licht, angesichts einer ansonsten einseitigen, meist negativen Darstellung. Die Geschichte des ersten sozialistischen deutschen Staates ist voll von Erfahrungen, die auch Antworten auf die sozialen und ökonomischen Probleme der Gegenwart geben können.
Patrullaje - Für die Rettung des Naturreservats Indio Maíz
Dokumentarfilm, Nicaragua 2023, Camilo de Castro, Brad Allgood, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Gespräch mit dem Regisseur Camilo de Castro Belli. Gemeinsame Veranstaltung mit dem Informationsbüro Nicaragua im Rahmen einer deutschlandweiten Kinotour.
Indio Maíz ist einer der wichtigsten feuchten Tropenwälder Mittelamerikas mit einer Fläche von 2.639 Quadratkilometern (263.980 Hektar), in dem die Rama- und Afro-Nachkommen der Kriol und mehr als 500 verschiedene Tierarten leben.
Rindfleisch ist nach Gold und Kaffee das drittgrößte Exportgut Nicaraguas, und sein Hauptmarkt sind die Vereinigten Staaten. Dieses Fleisch, so prangert der Dokumentarfilm an, stammt aus Schutzgebieten wie Indio Maíz, die abgeholzt werden.
„Wir lieben das Reservat, wir lieben die Natur… Wir wollen nicht verlieren, was wir haben.“ Armando John ist einer von einem Dutzend Rangern, die im Biologischen Reservat Indio Maíz in Nicaragua patrouillieren, um die Invasion ihres Territoriums und das Vordringen der illegalen Viehzucht zu dokumentieren. Der Film erzählt seine Geschichte.
Dark Waters - Vergiftete Wahrheit
Spielfilm, USA, 2019, Regie: Todd Haynes, original mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss Diskussion mit Dr. Anett Georgi, Department Technische Biogeochemie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ. Gemeinsame Veranstaltung mit dem Arbeitskreis Chemie und Umwelt des BUND Leipzig.
Der Film thematisiert den Umweltskandal des US-Chemiegiganten Dupont im Jahr 1998. Während der Teflonherstellung durch das Unternehmen gelangte Perfluoroktansäure (PFOA) in großem Ausmaß in Wasser und Luft. Dies führte zum Anstieg verschiedener Krebsarten und anderer schwerwiegender Gesundheitsfolgen am Dupont-Standort in Parkersburg, West Virginia.
Robert Billiot ist jahrelang als Unternehmensverteidiger tätig, doch sein spektakulärster Fall ist seine Anklage gegen den Chemiekonzern DuPont. Er wirft dem Chemieriesen vor, giftige Chemikalien in den Ohio River zu leiten und Schlämme, die ebenfalls gefährliche Stoffe enthalten, in einer nicht abgedichteten Deponie zu entsorgen. Das Trinkwasser sei von der Kontaminierung betroffen, Tiere sterben und Menschen erkranken an Krebs.
Dark Waters erzählt die wahre Geschichte des erfolgreichen Wirtschaftsanwalts, der es im Alleingang mit einem der weltweit größten Chemiekonzerne aufnahm und den sogenannten „Teflon-Skandal“ ans Licht brachte.
Auch in der Bundesrepublik gibt es Standorte, an denen es zu Kontaminationen von Trinkwasser mit PFOA und anderen perfluorierten Chemikalien (abgekürzt PFC oder PFAS) kam. Beispiele, die bereits durch die Medien gingen, sind Arnsberg und Altötting. Anfang 2020 wurde auf einem Militärstützpunkt in Wiesbaden Grundwasser durch Löschschaum kontaminiert...